Thromboserisiko bei Patienten mit Blutungsneigung berücksichtigen

Bei Patienten mit Blutungsneigung, beispielsweise v.Willebrand-Syndrom, ist eine angeborene Thromboseneigung häufiger als in der Normalbevölkerung, da die gleichzeitig zur Blutungsneigung vorhandene Thromboseneigung das Blutungsrisiko vermindert (und umgekehrt, die Blutungsneigung vor Thrombosen schützt).

Gefährlich wird die Thromboseneigung allerdings, wenn die Blutungsneigung ausgeglichen wird, entweder durch Therapie mit Gerinnungsfaktoren-Konzentraten oder ähnlichem, oder durch natürliche Effekte, wie beispielsweise bei Schwangerschaft. Es ist daher wichtig, dass Patienten mit Blutungsneigung auch auf das Vorhandensein einer Thromboseneigung untersucht werden, bevor mit Gerinnungsfaktoren, Desmopressin (Minirin), oder Tranexamsäure (Cyklokapron) therapiert wird, oder wenn eine Schwangerschaft eintritt.

Wichtig ist eine individuelle Planung und Anpassung der Therapie auf der Basis einer zuverlässigen Labordiagnostik.

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