Aktuelles

Liebe Patientinnen und Patienten,

Wir sind stets bestrebt unseren Patienten eine optimale Versorgung zukommen zu lassen.  Nach einer Blutentnahme haben wir ca. 60% der  Ergebnisse am darauf folgenden Tag. Nach der Auswertung dieser Werte durch unsere Ärztinnen melden wir uns umgehend bei den Patienten bei denen Auffälligkeiten bzw. relevante Befunde mit zu teilen sind. Deshalb ist es wichtig, dass immer ihre aktuelle Rufnummer vorliegt. Sobald die kompletten Blutwerte vorliegen, bemühen wir uns sobald als möglich einen Arztbrief an ihren Hausarzt und den überweisenden Arzt zu schicken. Da oftmals genetische Untersuchungen erforderlich sind, kann die Auswertung und damit das verschicken der Arztbriefe mehrere Wochen dauern.

Akut wirksame Gegenmittel für direkte orale Antikoagulantien sind unterwegs
Idarucizumab ist ein spezifisches Antikörperfragment gegen Dabigatran  (Pradaxa®), Andexanet alfa ein modifizierter rekombinanter Faktor Xa,  der die Wirkung von Rivaroxaban (Xarelto®), Apixaban (Eliquis®) und
Edoxaban (Lixiana®) sofort wirksam aufheben kann.
Beide Substanzen werden derzeit in klinischen Studien getestet, für Idarucizumab wurde bereits im März 2015 die Zulassung bei den Gesundheitsbehörden beantragt. Somit steht demnächst der Verordnung von direkten oralen Antikoagulantien nicht mehr das Argument entgegen, es gäbe kein akut wirksames Gegenmittel.
Bei der Diskussion ist zu bedenken, dass ohnehin (bei bestimmungsgemäßem Gebrauch) die Rate von Blutungen bei direkten oralen Antikoagulantien geringer ist als bei der Verwendung von  Vitamin K-Antagonisten und daß das Nachlassen der Wirkung von Vitamin K-Antagonisten bei Gabe von Vitamin K genauso lange dauert, wie das natürliche Abklingen der direkten oralen Antikoagulantien, nämlich ca.  24 Stunden.
Thromboserisiko bei Patienten mit Blutungsneigung berücksichtigen

Bei Patienten mit Blutungsneigung, beispielsweise v.Willebrand-Syndrom, ist eine angeborene Thromboseneigung häufiger als in der Normalbevölkerung, da die gleichzeitig zur Blutungsneigung vorhandene Thromboseneigung das Blutungsrisiko vermindert (und umgekehrt, die Blutungsneigung vor Thrombosen schützt). Gefährlich wird die Thromboseneigung allerdings, wenn die Blutungsneigung ausgeglichen wird, entweder durch Therapie mit Gerinnungsfaktoren-Konzentraten oder ähnlichem, oder durch natürliche Effekte, wie beispielsweise bei Schwangerschaft. Es ist daher wichtig, dass Patienten mit Blutungsneigung auch auf das Vorhandensein einer Thromboseneigung untersucht werden, bevor mit Gerinnungsfaktoren, Desmopressin (Minirin), oder Tranexamsäure (Cyklokapron) therapiert wird, oder wenn eine Schwangerschaft eintritt. Wichtig ist eine individuelle Planung und Anpassung der Therapie auf der Basis einer zuverlässigen Labordiagnostik.